Wettbewerbsbeitrag
Innsbruck 2020 LINO LANZMAIER, TERESA STILLEBACHER
Mitarbeit: Ursula Pfligersdorffer, Rebecca Sillaber
Visualisierungen: Murphy Perktold, Tobias Schlorhaufer
Der neue Boznerplatz nimmt den Rudolfsbrunnen als Zentrum und verbindet Nord- und Südfassaden mit einer
homogenen Pflasteroberfläche.
Der gesamte Platz fließt in einem leichten Gefälle von Ausgang Adamgasse (Westen) zum Eingang in die
Meranerstraße.
Durch die klare Ausdifferenzierung des Platzes und durch eine einheitliche Pflasterung zwischen den südlichen und
nördlichen Fassaden, entsteht ein durchgehender offener Stadtraum, der diese Fassaden zusammenbindet.
Im nördlichen Bereich überquert der KFZ- Verkehr den Raum des Platzes.
Als Maßnahme zur Verkehrsberuhigung dienen einerseits das Pflaster und andererseits ein einheitliches Niveau des
Straßen- und Passantenraums.
Durch die Oberflächenstrukturierung und die Einengungen der Verkehrsflächen verschieben sich die Hierarchien
zugunsten der Fußgänger und Fahrradfahrer.
Fußgängern wird das Queren der Verkehrsflächen durch eine durchgehende Pflasterung in den relevanten Bereichen
stark erleichtert.
Im Zentrum des Platzes entwickelt sich aus der leicht schrägen Fläche eine horizontale Plattform, die einerseits den
Rudolfsbrunnen auf ein Podest stellt und andererseits eine Abhebung des Platzes zur Kreuzung zwischen Wilhelm-
Greil-Str. und Brixnerstraße bewirkt.
Die Plattform lädt zum Sitzen und Verweilen über dem stärker frequentierten Kreuzungspunkt ein.
Der Korridor des Hauptfußgängerverkehrs zwischen Adamgasse und Meranerstraße (Bahnhof und Stadtzentrum) wird
durch den Einschnitt der Plattform betont.
Die Bushaltestelle im Nordbereich wird mit zwei sanft sich anhebenden barrierefreien Zugängen ausgebildet.
Im Südbereich entsteht ein offener und großzügiger Raum, der den urbanen Charakter des Platzes betont.
Der klar gefasste Platz wird in einem 45° zum Rudolfsbrunnen und den Nord-, Südfassaden gedrehtem Pflaster belegt,
um einerseits die Fließrichtung des Platzes zu unterstreichen, andererseits um dem PKW-Verkehr auszubremsen.
Die Pflasterung wird in unterschiedlichen Granitplatten von Grün, Grau bis Rosa/Rot in einer regelmäßigen Verteilung
verlegt. Die Rotfärbung nimmt zum Zentrum hin zu.
Das Zentrum des Platzes wird maßgeblich durch die Positionierung der Baumgruppen und Grünflächen zoniert. Hier
werden zur bestehenden Winterlinde 18 neue Bäume positioniert, die die Richtung des Pflasters aufnehmen. Es
entstehen zwei “Wäldchen“ mit Sitz- und Liegegelegenheiten, die ruhige Atmosphären und erholsame Schattenplätze
bieten. Ein Trinkbrunnen und ein Wasserspiel erhöhen die Aufenthaltsqualität und bieten Abkühlungsmöglichkeiten.
Im nördlichen Bereich des Boznerplatzes entsteht durch die Ausdrehung der Fahrbahn ein großzügiger Vorbereich, der
für die dort angesiedelte Gastronomie Raum für Gastgärten bietet. Der Verkehrsraum wird durch Setzung der
Mastleuchten und der Baumgruppen akzentuiert.
In den Randereichen des Platzes, der Wilhelm-Greil-Straße, Brixnerstraße und Adamgasse wird der Fahrbereich durch
einen abwechselnden Fahrbahnbelag aus Pflasterung in Herschenberger Granit und Asphalt strukturiert. Die
Konzipierung dieser Randbereiche übernimmt die bestehenden Gestaltungsprinzipien, Materialien und Oberflächen der
Meranerstrasse bzw. Wilhelm-Greil-Strasse und knüpft so an die Innenstadt an.
Der süd-westliche Bereich kann für Veranstaltungen genutzt werden. Das Hinauffahren der versenkbaren Poller macht
eine ungestörte Nutzung des Platzes möglich.
Die Möblierung am Platz orientiert sich am 5x5m Raster und schafft assoziierbare Sitzgruppen und Blickbeziehungen.
Die Gestaltung und Positionierung der blockhaften Sitzkörper erzeugt den Eindruck von ruhenden Findlingen im Wald.